2i LR - Leitstand für Spritzgießmaschinen
Der 2i Leitrechner ist ein fertigungsnahes EDV-System, das den Fertigungsprozess transparent macht und damit der Betriebsleitung als Planungs- und Entscheidungsinstrument dient.Die erfassten und verarbeiteten Daten ermöglichen eine rund-um-die-Uhr Überwachung der Produktion und geben Auskunft über Kapazität, Auftragsfortschritt, Produktivität und Qualität. Sie bilden die Basis für die kontinuierliche Optimierung des Fertigungsprozesses.
Damit werden Flexiblität gesteigert, Reaktionszeiten minimiert und Termintreue verbessert. Die nachweisbare Qualitäts-Dokumentation gegenüber den Abnehmern ist ein weiterer Wettbewerbsvorteil, der sich den Fertigungsunternehmen bietet.
Unter dem Gesichtspunkt von Stabilität und Zuverlässigkeit ausgewählte Hardware und Systemsoftware, sowie Anforderungen an eine moderne Software, wie Plattform-/Sprachunabhängigkeit und Objektorientierung, garantieren ein Leitstandsystem, das den vielschichtigen Anforderungen gerecht wird.
Die Systemkomponenten
MDE - Maschinendatenerfassung
Zur Maschinendatenerfassung gehört die Steuerung und Überwachung der Betriebsmittel im Fertigungsprozess. Sie stellt die Schnittstelle zu den Spritzgießmaschinen und BDE-Terminals für die nicht kommunikationsfähigen Maschinen zu Verfügung. In graphischen Darstellungen kann ein schneller Überblick der Betriebszustände gewonnen werden. Durch zentrales Beobachten und Überwachen der Produktions-vorgänge wird schnelles und gezieltes Eingreifen bei Störungen ermöglicht.Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Verwaltung und Übertragung der Maschinen-einstellparameter (DNC). Mit den gespeicherten artikel- und maschinenbezogenen Einstelldatensätzen werden die Voraussetzungen für gleichbleibende Produktions-bedingungen geschaffen und ermöglichen eine kontinuierliche Optimierung der Einstellungen. Zudem werden Rüstzeiten klein gehalten und Eingabefehler vermieden.
Stammdatenverwaltung |
Definition und Verwaltung des Maschinenparks |
Werkzeuge |
Maschinen |
Artikel |
Material |
Produktion (z.B. Plastifiziereinheiten) |
Maschinenübersicht |
Überwachung der Fertigungszellen |
Maschinen- und Produktionszustand |
Detailinformationen zu laufenden Aufträgen |
Restlaufzeitberechnung |
Sonstiges |
Übertragung und Verwalten von Maschineneinstelldaten |
Übertragung und Darstellung von Bildschirmseiten |
Protokollierung von Störmeldungen |
Protokollierung von Einstellungsveränderungen an der Maschinensteuerung |
ATV - Auftragsverwaltung und -planung
Die Auftragsverwaltung ist das Produktionsplanungs- und -steuerungssystem auf Werkstattebene. Aufträge können im Leitrechner generiert oder von einem Produk-tionsplanungssystem übernommen werden. Die Feindisposition der Aufträge erfolgt in einer Plantafel unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen.Die Überwachung des Produktionsfortschritts, der direkte Auswirkungen auf die geplanten Endtermine hat und durch Störungen beeinflußt wird, garantiert rechtzeitiges Erkennen und Melden eines Terminverzuges.
Auftragsverwaltung |
Werkskalender mit maschinenspezifischer Schichtplanung |
Erstellen von Produktionsaufträgen und Verwalten in der Plantafel |
Definierte Schnittstelle zur Auftragsübernahme aus Produktionsplanungssystemen |
Terminüberwachung |
Auftragssteuerung von der Maschine oder dem Leitrechner |
BDE - Betriebsdatenerfassung
Die ständige Erfassung von Betriebsdaten ermöglicht eine objektive Bewertung der Produktion. Die relevanten Daten, Produktionsmengen, -zeiten und -zustände etc., werden hierzu kontinuierlich erfasst und schicht- bzw. personenbezogen abgelegt. Auswertungen dieser Daten geben Auskunft über die Produktivität und können als Basis für eine Schwachstellenanalyse dienen und Auslöser für organisatorische oder technische Änderungen sein.Der Begriff BDE wird häufig für die Gesamtheit aller Daten verwendet, die in einem Betrieb von Bedeutung sind:
- Maschinendaten
- Prozessdaten
- Auftragsdaten
- NC-Einstelldaten
- Qualitätsdaten
- Personaldaten
- Materialdaten
- Werkzeugdaten
- Instandhaltungsdaten
Die BDE des Leitrechners im speziellen ist zuständig für diejenigen Prozessdaten, die Aussagen zur Produktivität ermöglichen.
Auswertungen |
Leistungsgrad |
Nutzungsgrad |
Produzierte Gutteile, Schlechtteile |
Störzeiten, Stillstandzeiten, Rüstzeiten |
Maschinenauslastung |
Auswertungskriterien |
Auftrag |
Artikel |
Maschinen |
Werkzeug |
Zeiteinheiten (Schicht, Tag, Monat, Jahr) |
Frei definierbare Zeitabschnitte |
QDE - Qualitätsdatenerfassung (SPC)
Ziel der SPC ist Qualitätssteigerung und Fehlervermeidung. Von einem Produktionsprozess werden Messwerte (Merkmale) erfasst, ausgewertet und gegen die Prozessvorgaben geprüft. Bei Veränderungen von Prozessparametern kann reagiert werden bevor die Spezifikation verletzt wird.Viele Bedienterminals stellen bereits rudimentäre SPC-Funktionalität zu Verfügung. Die Protokollierung und Speicherung der erfassten Daten bei dokumentationspflichtigen Teilen überfordert in der Regel die Möglichkeiten der Bedienstationen. Die Leitrechner SPC archiviert Messwerte, so daß stets der Qualitätsnachweis gegenüber dem Kunden geleistet werden kann, und erlaubt auch eine nachträgliche Betrachtung der Prozessparameter.
Kann eine Maschine nicht alle geforderten Merkmale liefern, wird der Einsatz externer Messmittel notwendig. Diese kommunizieren direkt mit dem SPC-Rechner, der die Messdaten zeit- und schußbezogen mit den von der Maschine gelieferten Werten vereint. Zusätzlich können attributive Merkmale, wie Strichlisten, am SPC-Arbeitsplatz eingegeben werden.
Auswertungen |
Regelkarten vom Typ xq xqr, xq xqs |
Test auf Normalverteilung (Wahrscheinlichkeitsgerade) |
Histogramm |
Prozessfähigkeitsindizes |
Maschinenfähigkeitsindizes |
Überwachungsfunktionen |
Eingriffsgrenzen |
Trend- und Run-Erkennung |
Messmittel |
Die angeschlossenen Spritzgießmaschinen mit freier Wahl der Merkmale, sofern von den Maschinen unterstützt |
Externe Messmittel wie Waage, Messlehre etc. |
Direkte Eingabe von manuell aufgenommenen Messdaten |